Die Temperaturen sinken und die Tage werden kürzer… der Winter steht vor der Tür. Viele von euch werden genauso wie ich auch mehr Zeit Zuhause verbringen.
Bei mir bringt der Wechsel der Jahreszeit auch eine Veränderungen in meinem Wohn – und Lebensstil mit sich.
Thema Minimalismus als Wohn- und Lebensstil…

Minimalismus und minimalistisch leben bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Das ist natürlich gar nicht so einfach. Aber ich habe bereits viele positive Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht. Es bereitet mir große Freude minimalistischer zu Leben und gibt mir persönlich mehr Lebensqualität.

Wer kennt das nicht? Im Laufe der Zeit sammelt sich immer mehr in der Wohnung an und ist ziemlich belastend. Ich möchte mich gerne stärker mit dem Thema Minimalismus beschäftigen und dieses auch noch mehr in meinem Wohn- und Lebensstil integrieren.

Was ist Minimalismus und woher kommt er?
Minimalismus enstand in den frühen 1960er Jahren in der bildende Kunst, dann folgten Design und Architektur in den 1980er Jahren. Mittlerweile ist die Kunst des Weglassens ein etablierter Wohnstil und befreit unsere Wohnung oder unser Haus von Überflüssigem.
Klare Formen, Schwarz, Weiß und Grau als Farbwelt, sowie hochwertige Materialien, das sind die Designvorgaben im Minimalismus.

Als Innenarchitektin arbeite ich in einem wundervollen Architekturbüro bei apunkt. In meinem Beruf hat mich der Satz des Architekten Heinrich Tessenow (1876 – 1950) in meiner Architekturauffassung geprägt: „Das Einfache ist nicht immer das Beste; aber das Beste ist immer einfach.“
Einfache Baukörper, klare Formen, hochwertige Materialien, sowie ein schlüssiges Ordnungssystem sind die Sprache der Architektur und Innenarchitektur, die wir in unserem Architekturbüro verkörpern und leben.

Wer sich mit der Philosophie des Minimalismus auskennt, dem ist das Konzept der Reduktion und die Konzentration auf das Wesentliche im Leben nichts Neues. Der minimalistische Wohnstil greift die Ordnung und die klaren Strukturen des Konzeptes auf und bestimmt dadurch die Architektur und Inneneinrichtung.

Menschen haufen im Laufe ihres Lebens immer mehr Dinge an, die ihnen entweder keine Freude (mehr) bereiten oder die keine Funktion (mehr) erfüllen. Daraus resultieren nicht nur Platzmangel und Unordnung, sondern auch eine Belastung, Verpflichtungen und Kosten, die man durch ein bewussteres Leben vermeiden könnte. Wer die Erfaherung schon mal gemacht hat weiß, wie gut es tut sich von unnötigem Ballast zu befreien.

Ich bin gerade dabei nach und nach meine gesamte Wohnung zu optimieren und alles überflüssige zu entfernen. Dabei werde ich noch mehr Ordnung in alle Bereiche bringen: Schlafzimmer, Kleiderschrank, Arbeitszimmer, Küche und Esszimmer, Badezimmer, Lagerräume. Ganz nach dem Motto „Less is More”. Mit diesem paradoxen Spuch „dass weniger mehr sei“ ist lediglich gemeint, dass ein Weniger besser ist als ein Mehr. Die wenigen Dinge bekommen einen höheren Stellenwert und schaffen mehr Freiraum.

Ob der minimalistische Stil einem guttut, muss jeder für sich selbst entscheiden. Schließlich geht es darum, sich zuhause wohl zu fühlen. Ich finde es sehr schön den wenigen aber wundervollen Dingen in meinem Leben einen höheren Stellewert zu geben.

Probiert es selbst aus und befreit eurer Zuhause von Überflüssigem.

Tipps, die euch dabei helfen:

1. Nimm dir einen Raum nach dem anderen vor oder erstmal nur einen Teilbereich
2. Räume erstmal alle Gegenstände komplett aus dem Zimmer/ Möbel raus und stelle nur wieder das in den Raum / Schrank zurück, was du wirklich benötigst. Mit Weniger mehr Raum schaffen.
3. Überlege dir ein sinnvolles Ordnungssystem. Weise jedem Gegenstand in deiner Wohnung einen bestimmten Platz zu und lege ihn immer nur dort ab.
4. Alles, was du länger als ein Jahr nicht benutzt hast, kannst du guten Gewissens verschenken, verkaufen oder entsorgen. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit, wirst du es nie wieder brauchen.
5. Wenn du unsicher bist, ob du einen Gegenstand noch benötigst: Lege ihn in einen Karton in den Keller und wenn du die Sachen in der nächsten Zeit nicht vermisst, war deine Entscheidung richtig.
6. Bei Kleidung solltest du dich fragen: „Trage ich dieses Kleidungsstück regelmäßig? Macht mich dieses Kleidungstück glücklich?“ Wenn ja – eindeutig behalten. Wenn du das nicht mit einem klarem Ja beantworten kannst, wirst du es nicht mehr tragen. Ebenso sinnlos ist es, das Teil an bestimmte Bedingungen zu knüpfen, wie z.B. „Das kommt bestimmt irgendwann wieder in Mode.“ „Oder wenn ich abgenommen habe, passe ich da bestimmt wieder rein.“ Bitte gleich aussortieren! Meistens tragen wir sowieso nur unsere wenigen Lieblingskleidungsstsücke.
7. Ändere dein Konsumverhalten: „Brauchst du das wirklich? Ist es genau das wonach ich gesucht habe?“ Kaufe nur noch bewusst ein. Für jeden Gegenstand, der in die Wohnung kommt, verlässt ein anderer die Wohnung.
8. Alles was sich gleich erledigen lässt, tust du auch sofort. Das bedeutet, die Klamotten gleich wegräumen oder das Geschirr in direkt in den Geschirrspüler einräumen, Unterlagen gleich abheften. Wenn alles einen festen Platz hat ist das auch ganz schnell erledigt.
9. Jage nicht dem Perfekten hinterher, sondern strebe nach dem Optimalen für Dich.
10. Mein Buchtipp: „Less is More“: Von der Freude des Weglassens von Francine Jay

minimalism kitchen

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minimalism bedroom

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minimalism bathroom

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minimalism dining room

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